Hitzehotspot Güterbahnareal: Warum eine Nachhaltige Stadtentwicklung so wichtig ist

Freiburg liegt in einer der wärmsten Regionen in Deutschland und hat in den vergangenen 30 Jahren die sogenannten heißen Tagen, an denen die Temperatur höher ist als 30°C, von 7 auf 20 Tage fast verdreifacht. Dies kann zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere für vulnerable Bevölkerungsgruppen. Die Stadt Freiburg hat darum das „Klimaanpassungskonzept Handlungsfeld Hitze“ entwickelt, ein strategisches Planungsinstrument, das darauf abzielt, die Stadt widerstandsfähiger gegenüber extremer Hitze zu machen. Zuerst werden die Stadtteile identifiziert, die besonders von Hitzetagen oder Tropennächten betroffen sind. Dort werden besonders die dicht bebauten Bereiche und die versiegelten Flächen unter die Lupe genommen, um dann Maßnahmen zur Klimaanpassung zu ergreifen: Erhaltung und Schaffung von Grünflächen, Verschattung von öffentlichem Raum, Beachtung der Kaltluftleitbahnen, die frische Luft aus dem Schwarzwald in die Stadt transportieren (zum Beispiel der Höllentäler) und besonders wichtig – Flächenentsiegelung, damit Wasser versickern und der natürliche Wasserkreislauf wieder hergestellt werden kann. Die letztgenannte Maßnahme gehört zum Konzept der Schwammstädte, deren Grundprinzip darin besteht, Elemente zu schaffen, die Regenwasser im Boden aufnehmen und speichern können. Dadurch wird das Risiko von Überschwemmungen verringert, und die Verdunstung des gespeicherten Wassers hilft, Hitze zu bekämpfen.

Das Güterbahnareal in Freiburg ist ein spannendes Beispiel für die Herausforderungen, die der Klimawandel aus städtebaulicher Perspektive mit sich bringt. Ein Blick auf die Freiburger Hitzekarte zeigt an heißen Sommertagen, dass das Areal zu den Hitzehotspots der Stadt gehört – und das, obwohl es sich in unmittelbarer Nähe zu einem der kühlsten Orte in Freiburg befindet, dem Hauptfriedhof.  Dies liegt nicht zuletzt am hohen Grad der Versiegelung des Areals.

Die Stadt unternimmt verschiedene Versuche, der Hitzeentwicklung entgegenzuwirken.Es gibt Vorschriften zur Begrünung der privaten Grundstücke und Dächer. Entlang der Eugen-Martin-Straße wurden größere Bäume als Schattenspender gepflanzt. Die Grünflächen an dieser Allee dienen als Versickerungsmulden und sind speziell für die Wasseraufnahme bepflanzt. Außerdem gibt es im gesamten Areal etliche Baumscheiben, die von den Bewohner*innen des Areals gepflegt werden.

Auf dem Zollhallenplatz wurden Prinzipien der Schwammstädte umgesetzt: Von oben sieht er aus wie ein normaler Platz mit unebenen Pflastersteinen. Aber unter der Erde sammeln Wasserspeicher, sogenannte Rigolen, das Regenwasser, das durch die Pflastersteine hindurch versickert. Bei Hitze kann es an der Oberfläche wieder verdunsten und so für Abkühlung sorgen. 

Aktuell sind die Auswirkungen der Anpassungsmaßnahmen aber vor allem theoretischer Natur: Die gepflanzten Bäume sind noch klein und der Zollhallenplatz gleicht in der gleißenden Sommersonne einem Backofen. Die Anpassung an den Klimawandel steht noch ganz am Anfang und sie erfordert die Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Bürger*innen und Expert*innen. Durch eine ganzheitliche und zukunftsorientierte Stadtplanung kann die Lebensqualität für die Bewohner*innen langfristig gesichert werden.

Seit 2020 hat die Stadt Freiburg zwei Klimaanpassungsmanagerinnen eingestellt. Ihr Ziel ist es, die Umsetzung und Weiterentwicklung von Anpassungsstrategien zentral zu koordinieren und als Ansprechpartnerinnen für die verschiedenen städtischen Dienststellen zu fungieren. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins hat eine der beiden, Verena Hilgers vom Umweltschutzamt, einen Vortrag zum Thema „Klimaanpassung in Freiburg: Klimawandel vor unserer Haustür und was kann ich tun?“ gehalten und wertvolle Tipps gegeben: So fördert die Stadt beispielsweise grüne Projekte und bietet eine kostenlose Beratung an: https://www.freiburg.de/pb/1700720.html. Außerdem werden grüne Ideen von Freiburger*innen für Freiburger*innen hier gesammelt: (https://www.freiburg.de/pb/,Lde/2086283.html). 

Aber auch Privatleute können einen Beitrag leisten und auf ihren Grundstücken Zisternen einbauen, die Innenhöfe entsiegeln, ihre Dächer und Hausfassaden bepflanzen oder sich um die Baumscheiben vor ihren Häusern kümmern. Wir können alle gemeinsam dafür sorgen, dass unser Viertel grüner wird.

Von wegen: „…kann ich nicht, bin ich zu alt für, bin noch zu jung…“


Es gibt ja Leute, die schaffen sich nur deshalb einen Hund an, damit sie über den Hund mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Damit man sich nicht extra einen Hund anschaffen muss gibt es inzwischen ja auch eine Schwatzbank auf dem Kaiserstuhlplatz. Es geht aber auch noch anders:

Man kann auch einfach auf der Bank bei der Boulebahn Platz nehmen, den Leuten, die da spielen, beim Spielen zuschauen und sie ansprechen. So wie die beiden elfjähringen Mädels, die vorher noch nie Boulekugeln in der Hand hatten und von Mitgliedern der Boulegruppe-Kaiserstuhlplatz, die gerade beim Spiel waren, eingeladen wurden mal mitzuspielen. Und weil es offensichtlich war, dass sie mit Spaß dabei waren, wurden sie auch gleich eingeladen doch am Boule-Freizeitturnier des Bürgervereins am 28.06.2024 mitzumachen.

Und sie kamen. Aber nicht nur sie. Für das Turnier hatten sich Gruppen aus dem Stadtteil, Teams von jungen Leuten auch aus anderen Stadtteilen und Interessierte jeglichen Alters angemeldet. Manche waren erst kurz zuvor durch einen Veranstaltungshinweis in der Zeitung dazugestoßen. So wie der 71-jährige Tom, der vom Turnier gelesen hatte und dadurch animiert wurde nach langer Zeit mal wieder zu spielen.

Manche Teams hatten sich schon bei der Anmeldung klangvolle Namen gegeben:

So spielten denn Gruppen wie das „Beurbarungs-Boule-Kommando“, „Die Kugelchaoten“, „Die Boulevardos“, die Teams „Franken“ und „K38“, „Die alten Kugler und „Die Kugelchaoten“ und das Team „AMR“, welches von Amina, Mirabella und Roland gebildet wurde und die zum ersten Mal zusammen spielten. Ein sehr erfolgreiches Zusammenspiel, wie sich herausstellte…

Nachdem die Paarungen ausgelost waren ging’s auch schon los. Damit die Spiele nicht zu lange dauerten wurde bestimmt, dass nicht bis 13 Punkte, sondern nur bis 9 gespielt werden sollte.
Nach der ersten k-o-Runde wurde dann nochmal auf 7 Punkte reduziert, sodass die anderen Teams nicht so lange warten mussten bis sie an die Reihe kamen. Bei Temperaturen von an die 30 Grad war man froh um die kühlen Getränke, die der Bürgerverein bereit gestellt hatte und schaute gespannt, wie sich die Teams auf dem Platz schlugen. Immerwieder gab es Zwischenapplaus, wenn eine Kugel bis ganz an das „Schweinchen“ (die kleine Zielkugel) gerollt war oder jemand mit einem gekonnten Wurf den vermeintlichen Gewinnern den Sieg doch noch entreißen konnte.

Es zeigte sich einmal mehr, dass für dieses Spiel nebensächlich ist, ob jemand oft, selten oder noch nie gespielt hat. Ob jemand alt oder jung ist oder erfahren oder ungeübt. Die Bahn mit ihrem ungleichmäßigem Belag hilft bei mancher Überraschung mit. Und die gab es dann auch.

Denn Sieger des Turniers wurden eben jene beiden Mädels mit ihrem Mitspieler, die zuvor noch nie zusammen gespielt hatten! Sie freuten sich nicht nur über die Gutscheine für das „McNamara“ gegenüber, sondern mindestens ebenso über den ehrlichen Applaus aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer denen anzusehen war, wie sehr sie sich mit den Dreien mit freuten. Für die Zweitplatzierten gab es Gutscheine für das „Liebes Bisschen“ und die Dritten konnten mit einem Piccolo auf ihre Platzierung anstoßen.

Boule Alle 2024

So sah man am Schluss ringsum frohe und zufriedene Gesichter über den tollen Abend und Applaus für den Veranstalter für das gelungene Turnier. Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr und neue Gesichter, die auch gerne mal mitspielen möchten.